
Der Februar steht in diesem Jahr sowohl beim Montagsfunkeln als auch in der Farbkreisreise ganz im Zeichen der Farbe Rot und der Liebe. Ganz unten im Beitrag findest du den direkten Link zur Schreib-Challenge „Liebe, Liebe“ und vielleicht dient dir dieser Artikel ja als Anstoß, selbst ein paar liebevolle Zeilen zu verschicken?
In diesem Artikel geht es um den Valentinstag, seine Wurzeln und Traditionen in verschiedenen Ländern, denn so vielfältig wie die Liebe selbst sind auch die Bräuche rund um den Valentinstag. Während in vielen Ländern Blumen und Pralinen verschenkt werden, gibt es woanders ganz eigene Traditionen: In Japan beschenken Frauen die Männer mit Schokolade, in Finnland steht Freundschaft im Mittelpunkt, und in Südkorea gibt es sogar einen Tag für Singles.
Heute ist der Valentinstag oft geprägt von kommerziellen Angeboten, die die Liebe in Form von teuren Geschenken, überfüllten Restaurants und riesigen Blumensträußen inszenieren. Doch die Ursprünge des Tages waren ganz anders. Einst soll der heilige Valentin im alten Rom Liebespaare trotz Verbots getraut haben, und im Mittelalter galten handgeschriebene Liebesbotschaften als Zeichen tiefer Zuneigung.
Es lohnt sich also, über den Tellerrand hinauszublicken und einmal zu schauen, wie dieser Tag weltweit gefeiert wird, denn oft finden sich da unerwartete und tief verwurzelte Traditionen. Welche Bräuche sind besonders überraschend, und wo steht nicht nur die romantische Liebe, sondern auch Freundschaft oder Selbstfürsorge im Mittelpunkt?
Hier kommt eine kleine Zeitreise durch die weltweiten Valentinstag-Traditionen:
Der Heilige Valentin
Der Valentinstag geht auf eine historische Figur zurück, über die sich zahlreiche Legenden ranken: St. Valentin, ein frühchristlicher Märtyrer, dessen Existenz und Taten nicht eindeutig belegt sind. Tatsächlich gab es in der Kirchengeschichte mehrere Heilige mit dem Namen Valentin, doch zwei stehen besonders im Zusammenhang mit dem 14. Februar. Es kann nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob es sich bei Valentin von Rom und Valentin von Terni nicht um ein und dieselbe Person gehandelt haben könnte.

Valentin von Rom – Der Patron der Liebenden
Der wohl bekannteste Valentin war ein christlicher Priester im 3. Jahrhundert n. Chr., zur Zeit des römischen Kaisers Claudius II. Der Überlieferung nach soll Valentin trotz eines kaiserlichen Verbots heimlich Liebespaare getraut haben. Claudius II. hatte Ehen für junge Männer untersagt, weil er glaubte, unverheiratete Soldaten seien bessere Krieger. Valentin jedoch setzte sich über das Verbot hinweg und segnete die Liebenden.
Als der Kaiser davon erfuhr, ließ er Valentin verhaften. Während seiner Gefangenschaft soll er die blinde Tochter seines Wärters geheilt haben, ein weiteres Wunder, das ihm zugeschrieben wird. Kurz bevor er am 14. Februar 269 n. Chr. hingerichtet wurde, schrieb er ihr angeblich einen Brief mit den Worten „Dein Valentin“ – ein Ausdruck, der später in den englischen „Valentines“ weiterlebte.
Valentin von Terni – Schutzpatron der Jugendlichen, Reisenden, Imker
Eine andere Legende berichtet von Valentin, dem Bischof von Terni, einer Stadt in Italien.
Auch er soll Liebende getraut und Segen für Ehen gesprochen haben, bis er auf Befehl der römischen Behörden hingerichtet wurde, ebenfalls am 14. Februar.
Vom Heiligenfest zum Tag der Liebe
Die katholische Kirche erklärte den 14. Februar zum Gedenktag des heiligen Valentin im Jahr 496 n. Chr., Papst Gelasius I. führte an diesem Tag das Fest des heiligen Valentin ein, um den christlichen Märtyrer zu ehren.
Im Jahr 1969 wurde der heilige Valentin aus dem allgemeinen römischen Generalkalender (Calendarium Romanum Generale) entfernt, jedoch weiterhin als Heiliger anerkannt. Der Grund war, dass die Quellen wissenschaftlich nicht eindeutig belegbar sind.
Mittelalterliche Romantik und weiter
Erst im Mittelalter entstand die Verbindung vom 14. Februar zur Liebe, denn in England und Frankreich des 14. Jahrhunderts glaubte man, dass an diesem Tag die Paarungszeit der Vögel beginnen würde.

Eine romantische Vorstellung, die von Dichtern wie Geoffrey Chaucer aufgegriffen wurde. Dieser wird oft als der erste Dichter angesehen, der den Valentinstag mit romantischer Liebe verknüpfte. Sein Werk The Parliament of Fowls aus dem späten 14. Jahrhundert gilt als das früheste bekannte Gedicht, in dem der 14. Februar als Tag der Liebenden erwähnt wird.
Schon bald tauschten Liebende kleine Briefe und Gedichte aus, die als erste „Valentines“ gelten.
Eine der ältesten bekannten Valentinsbotschaften stammt aus dem Jahr 1415. Der französische Herzog Charles d’Orléans schrieb aus seiner Gefangenschaft im Londoner Tower ein romantisches Gedicht an seine Frau.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurden in England und Frankreich handgeschriebene Liebesbotschaften immer populärer. Diese frühen Valentinskarten enthielten oft poetische Verse und kleine Zeichnungen von Herzen, Tauben oder Liebespfeilen.
Moderne Valentinstag-Traditionen
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann die Massenproduktion von Valentinskarten. Besonders in England und den USA wurden sie durch den Buchdruck und aufwendige Verzierungen mit Spitze, Prägungen und Goldverzierungen immer kunstvoller.
Die Amerikanerin Esther Howland (1828–1904) gilt als eine der Ersten, die Valentinskarten in größerem Stil produzierte und populär machte. Ihre Valentinskarten erlangten landesweite Bekanntheit in den Vereinigten Staaten, und nach ihrem Tod wurde sie als „Mutter des amerikanischen Valentins“ geehrt.
Esther Howland erhielt ihre Ausbildung am Mount Holyoke Female Seminary, einer der wenigen höheren Bildungseinrichtungen für Frauen in den USA zu dieser Zeit. Was sie besonders machte, war ihr unternehmerischer Geist in einer Epoche, in der Frauen nur selten eigene Geschäfte führten.
In den 1850er Jahren gründete sie ein erfolgreiches Unternehmen zur Herstellung kunstvoller Valentinskarten. Eine Branche, die bis dahin in den USA kaum existierte. Sie beschäftigte ein Netzwerk von Frauen, die von zu Hause aus arbeiteten, und setzte auf innovative Fertigungsmethoden, um aufwendige Designs in größerem Stil zu produzieren. Damit wurde sie nicht nur eine Pionierin in der Grußkartenindustrie, sondern auch eine der ersten erfolgreichen Geschäftsfrauen ihrer Zeit.
Heute sind Valentinskarten neben Schokolade, Blumen und Schmuck in vielen Ländern fester Bestandteil des Valentinstags und meist steht der Kommerz im Vordergrund. Dennoch gibt es in einigen Ländern interessante Besonderheiten und auch berührende Geschichten.
Von Rosen, Schokolade und schwarzen Nudeln – Valentinstag weltweit
Der Valentinstag wird auf der ganzen Welt unterschiedlich gefeiert. In manchen Ländern dreht sich alles um romantische Gesten, in anderen stehen Freundschaft oder sogar das Single-Dasein im Mittelpunkt. Während in den USA und Deutschland vor allem Blumen, Pralinen und Liebesbotschaften Tradition haben, gibt es weltweit viele kreative und einzigartige Bräuche.
Ich habe hier nur eine kleine Übersicht zusammengetragen, denn jedes Land hat seine ganz eigenen Gepflogenheiten. Schreibe mir gerne, wenn du weitere Länder und ihre Traditionen aus erster Hand kennst.

Japan & Südkorea: Geben und Nehmen
In Japan ist der Valentinstag fest in weiblicher Hand: Frauen schenken Männern Schokolade – doch nicht jede Schokolade bedeutet dasselbe. „Giri-Choco“ (Pflicht-Schokolade) ist für Kollegen oder Freunde, während „Honmei-Choco“ (wahre Schokolade) für den Herzensmenschen reserviert ist.
Einen Monat später, am White Day (14. März), sind die Männer an der Reihe, sich mit Geschenken zu revanchieren, meist in Form von weißer Schokolade oder Schmuck.
IN Südkorea geht das Konzept noch weiter: Neben Valentinstag und White Day gibt es den „Black Day“ (14. April), den Tag der Singles. Wer bis dahin keine Geschenke bekommen hat, isst gemeinsam mit anderen Alleinstehenden Jajangmyeon – Nudeln mit schwarzer Soße.

Finnland & Estland: Ein Hoch auf die Freundschaft
Während sich viele Länder auf die romantische Liebe konzentrieren, steht in Finnland der „Ystävänpäivä“ (Tag der Freundschaft) im Mittelpunkt. Freunde beschenken einander mit kleinen Aufmerksamkeiten, Karten oder gemeinsamen Unternehmungen.
Ähnlich ist es in Estland, wo der „Valentinipäev“ gefeiert wird. Hier zählt nicht nur die Liebe zwischen Paaren, sondern auch die Verbundenheit zwischen Freunden.

Frankreich: Die Kunst der Liebesbotschaften
Frankreich gilt als das Land der Liebe, und natürlich wird der Valentinstag dort besonders zelebriert. Traditionell waren handgeschriebene Liebesbriefe („Billets doux“) ein wichtiger Bestandteil.
Heute gibt es romantische Dinner, Wochenendausflüge nach Paris (der Stadt der Liebe :-)) und edle Pralinen, alles mit einer Prise französischer Eleganz.

Italien: Ein Herz für Liebesschlösser
In Italien ist der Valentinstag tief in der romantischen Kultur verwurzelt. Neben Blumen und Gedichten gibt es einen besonderen Brauch: Paare befestigen Liebesschlösser an Brücken oder Geländern und werfen den Schlüssel in den Fluss als Zeichen ewiger Liebe. Berühmt wurde dieser Brauch durch den Roman „Ich steh auf dich“ von Federico Moccia, der junge Paare inspirierte, das Ritual auf der Milvischen Brücke in Rom nachzuahmen.

Spanien: Valentinstag? Lieber Sant Jordi!
In Spanien wird der Valentinstag zwar gefeiert, doch die wahre Romantik entfaltet sich am 23. April, dem „Diada de Sant Jordi“.
Die Tradition geht auf die Geschichte des heiligen Georg zurück. Der Legende nach entsprang aus dem Blut des besiegten Drachens ein Rosenstrauch. Sankt Georg pflückte eine Rose und schenkte sie der Prinzessin, die zuvor dem Drachen geopfert werden sollte.
Heute schenken sich Menschen in Katalonien Rosen und Bücher. Ursprünglich erhielten Frauen eine Rose, während Männer ein Buch bekamen. Mittlerweile beschenken sich Paare, Freunde und Familien gegenseitig. Die Straßen Barcelonas verwandeln sich in ein großes literarisches Fest mit Buchständen, Autorensignaturen und Blumenverkäufen.
Der Tag verbindet Liebe und Literatur auf besondere Weise und fällt mit dem Welttag des Buches zusammen.

USA: Valentinstag für alle
In den USA ist der Valentinstag ein großes Ereignis und längst nicht nur für Verliebte. Auch Kinder basteln Karten für ihre Eltern und Freunde, Kolleginnen tauschen kleine Geschenke, und in manchen Schulen gibt es „Valentines“ für die ganze Klasse. Der Tag steht für Zuneigung in jeder Form, ob romantisch, freundschaftlich oder familiär.

Mexiko & Brasilien: Liebe kennt ihr eigenes Datum
In Mexiko trägt der Valentinstag den Namen „Día del Amor y la Amistad“ (Tag der Liebe und Freundschaft), und wie der Name schon sagt, werden nicht nur Partner, sondern auch enge Freunde beschenkt.
Typische Bräuche sind das Überreichen von Luftballons in Herzform oft mit romantischen Botschaften oder Liebeserklärungen bedruckt. Außergewöhnlich sind auch die Mariachi-Serenaden, wo Verliebte ihre Partner mit einer Mariachi-Band überraschen, die vor Fenstern oder in Restaurants romantische Lieder spielt.
In Brasilien hingegen spielt der 14. Februar als Tag der Liebe kaum eine Rolle, denn im Februar findet dort der berühmte brasilianische Karneval statt. Daher feiern die Brasilianer am 12. Juni den „Dia dos Namorados“ (Tag der Verliebten), was auch einen religiösen Hintergrund hat.
Der 12. Juni ist der Vorabend des Gedenktags von Sankt Antonius von Padua, einem Heiligen, der in Brasilien als Schutzpatron der Ehe und Liebenden verehrt wird. Viele Gläubige beten an diesem Tag zu ihm, um einen Partner zu finden oder ihre Beziehung zu stärken.

China: Romantik mit Sternenblick
In China wird neben dem westlichen Valentinstag mit Blumen, Karten und Schokolade auch später im Jahr das „Qixi-Fest“ gefeiert, das auf einer alten Legende beruht.
Das Qixi-Fest fällt jährlich auf den siebten Tag des siebten Monats des Mondkalenders und fällt in diesem Jahr auf den 29. August 2025. Es erinnert an die tragische Liebesgeschichte zwischen einer Weberin und einem Hirten, die durch die Milchstraße getrennt wurden. Nur einmal im Jahr dürfen sie sich auf einer Brücke aus Sternen treffen.
Ergänzung: In Japan wird am 7. Juli eine etwas andere Version vom Qixi-Fest gefeiert, das auf einer Liebesgeschichte namens Tanabata basiert und dem chinesischen Qixi entspricht.
In der Geschichte vom Sternenfest geht es um die beiden Verliebten Orihime, die Tochter des Himmelsgottes, und Hikoboshi, einen Rinderhirten. Sie wurden vom Himmelsgott miteinander verheiratet und liebten sich so sehr, dass sie dabei ihre Pflichten vernachlässigten. Der Himmelsgott war darüber so zornig, dass er das Liebespaar trennte und sie jeweils auf die andere Seite der Milchstraße verbannte. Nur einmal im Jahr ist es ihnen erlaubt, am Tag des Sternenfestes, in der 7. Nacht des 7. Mondes, zusammenzukommen. Was für eine rührende und traurige Geschichte ❤️.
„Liebe, Liebe“, die Schreib-Challenge
Zum Abschluss dieses Artikels über Valentinsbräuche möchte ich dich einladen, selbst eigene Valentinsgrüße zu verfassen und zu versenden. Denn der Februar ist nicht nur der Monat der Romantik, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, sich kreativ schreibend mit dem Thema Liebe auseinanderzusetzen. Genau darum dreht sich meine Schreib-Challenge „Liebe, Liebe“. Denn Liebe kann auch in Worte gefasst verschenkt werden, z. B. als Haiku, Elfchen oder kleine poetische Momentaufnahme.
Alle Informationen findest du im Blogartikel zur Aktion: Farbkreisreise Rot im Februar 2025: Schreib-Challenge „Liebe, Liebe“.
Schlussgedanke:
Beim Schreiben dieses Artikels haben mir einige Bräuche besonders gut gefallen. Dazu gehören die Valentinskarten für alle, die einem am Herzen liegen aus den USA, der Brauch Bücher und Rosen zu verschenken aus Spanien und die schöne Legende vom Qixi-Fest.
Welcher Brauch gefällt dir am besten? Ich freue mich auf einen Kommentar von dir und wünsche dir einen schönen Valentinstag.

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