Vorweihnachtszeit ... Überall brennen jetzt schöne Lichter in den Fenstern am Abend und alles sieht einladend und gemütlich aus. Immer, wenn ich durch die Straßen nach Hause fahre oder mit meinem Hund unterwegs bin, frage ich mich, wie es wohl aussieht hinter diesen Fenstern.
Denn eines ist klar: Die Adventszeit ist nicht für alle gleichermaßen schön oder mit Freude verbunden. Gerade jetzt fällt vielen die eigene Einsamkeit leider besonders auf. Die Realität ist oft so völlig anders, wie es in geschönter Werbung und harmonischen Filmen manchmal völlig lebensfern dargestellt wird. Die Sehnsucht nach einer tieferen Verbindung, um uns gesehen und aufgehoben zu fühlen, ist besonders zum Jahresende zu spüren. Doch leider bestimmen Hektik und Anonymität das Leben, wo sich viele jetzt Momente der Stille und Gemeinschaft wünschen. Manchmal scheitert man dann an den eigenen Vorstellungen vom "perfekten Fest und Jahresausklang".
Das ist das Türchen 2 von meinem Blog Adventskalender 2023. In diesem Beitrag geht es um deinen Adventszauber, um deine Verbindung zu dir selbst und deine Verbindungen nach außen. Wie kannst du jetzt etwas geben, das anderen Menschen ein kleiner Lichtblick sein könnte und in deinem persönlichen Umfeld mehr Ruhe und Entschleunigung herstellen?
Die kleine Sternenbotschaft
Wie kann ich in Kontakt treten ohne große Vorbereitung, einfach eine kleine Botschaft schreiben, ein Kompliment, ein Danke aussprechen? Manchmal ist das größte Hindernis der Anfang. Es wird zu viel überlegt, eine passende Karte, eine passende Gelegenheit gesucht und letztlich passiert NICHTS, leider. Um keine Ausrede mehr zu haben, habe ich dir die kleine Sternenbotschaft zum Ausdrucken vorbereitet :-).
Motto dieser Sterne ist: Was ich Dir sagen möchte, passt auf einen Stern.
Es sind kleine Sterne zum Ausdrucken und Ausschneiden, die du in deiner Tasche immer dabei haben kannst. Da sind nur drei Zeilen auf dem Stern und du musst dich bewusst kurz halten. Vielleicht ein "Ich denke an dich", "Danke für deine Freundschaft", "Du bist toll", "Eine Umarmung für Dich". Was denkst du, wie sehr sich jemand freut, der deine kleine Sternenbotschaft unverhofft im Briefkasten, am Scheibenwischer oder am Arbeitsplatz findet? Probier es aus :-).
Gib deine Dankbarkeit und dein Glück weiter
Gerade in der Adventszeit mit den bevorstehenden Feiertagen wird vielen Menschen ihre Isolation bewusst. Manche leben in Verhältnissen, die ein Weihnachtsfest, das du als solches kennst, nicht möglich machen. Einsamkeit, Krankheit, finanzielle Sorgen, familiäre Probleme...es gibt unzählig viele Schicksale, die einem sehr nahe gehen, wenn man hinter die Fassade schaut. Doch vielleicht kannst du ein bisschen von deinem Glück weitergeben?
Nachfolgend zwei Beispiele, bei denen ich Jahr für Jahr immer mit viel Freude dabei bin. Es sind lediglich kleine Dinge, das ist mir bewusst. Wenn jedoch jeder ein Wenig tut, entsteht letztendlich ein großes Ganzes.
Post mit Herz
Eine wunderschöne Aktion ist "Post mit Herz". Man meldet sich auf der Seite als Weihnachtskartenschreiber an und schreibt dann eine/mehrere Weihnachtskarten an einsame Menschen in Altenheimen, Pflegeheimen oder anderen sozialen Einrichtungen, die sonst keine Weihnachtsgrüße erhalten.
Meistens bastle/male ich die Karten selbst, das muss jedoch nicht sein. Eine gekaufte Weihnachtskarte ist ebenso schön. Wichtig ist die Geste und vielleicht hast du auch Lust, jemandem bestärkende Worte zu senden?
Ab morgen, den 03.12.23, kann man sich für die neue Weihnachtsaktion anmelden. Alle Informationen findest du direkt auf der Homepage von Post mit Herz .
Geschenk mit Herz
Wenn du Kinder im Kindergarten oder in der Grundschule hast/hattest, dann ist dir die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" sicher bereits ein Begriff und du hast vielleicht schon einmal mitgemacht.
Falls du die Aktion nicht kennst: hier geht es darum, kleine Weihnachtspakete für Mädchen und Jungen verschiedener Altersgruppen zu packen, die sonst gar kein Geschenk bekommen würden. Dazu gibt es meist eine Liste mit Empfehlungen, was am besten in das Päckchen könnte.
Über Abgabestellen gelangen alle Pakete zur Hauptsammelstelle, wo sie entweder in Deutschland oder im Ausland direkt zu den Kindern gebracht werden. Von Bundesland zu Bundesland gibt es verschiedene Träger, die sich jedes Jahr um die Organisation und Koordination dieser schönen Aktion kümmern. In meinem Fall ist es in Bayern die Aktion "Geschenk mit Herz", die von Sternstunden e.V. und Bayern 2 durchgeführt wird.
Seit Jahren packe ich nun schon mit meiner Tochter zusammen diese Weihnachtspäckchen im Schuhkarton. Es ist ein festes Ritual für uns in der Vorweihnachtszeit geworden. Das fängt mit dem Organisieren von Schuhkartons im Schuhgeschäft an, geht weiter über das Aussuchen von Geschenkpapier zum Einschlagen der Kartons, schließlich dem Aussuchen und Verpacken des Inhalts und endet mit dem Schreiben einer Weihnachtskarte. Natürlich wissen wir nie, wer unsere kleinen Weihnachtspäckchen erhält. Wir freuen uns einfach, wenn irgendwo ein kleines Mädchen oder ein kleiner Junge ein mit Liebe gepacktes Paket bekommt.
Falls dich in Aktion interessiert (wie sie in Bayern umgesetzt wird), kannst du dich auf der Homepage von Geschenk mit Herz informieren. Man kann die Weihnachtspakete auch per Post bis zum 7. Dezember direkt an die Hauptsammelstelle senden. Deutschlandweit gibt es jedoch sicher ähnliche Aktionen mit Abgabestellen im jeweiligen Bundesland. Hier auch ein Link zum Infoflyer.
Advent...nicht alles muss perfekt sein
Viele empfinden die Vorweihnachtszeit als unglaublich stressig. Zum großen Teil sind es die Frauen und Mütter, die für das Gelingen des Weihnachtsfests die Verantwortung tragen. Die Liste aller Dinge, die vermeintlich zu erledigen wären, ist lang und länger und scheint niemals ein Ende zu nehmen. Tagaus, tagein wird neben Arbeit, Haushalt, Kinderbetreuung, Freizeitaktivtäten jetzt zudem im Rekordtempo dekoriert, gebacken und Jagd auf Geschenke gemacht.
Die schönste Zeit des Jahres soll ja schließlich auch schön werden, koste es, was wolle...an Nerven und an Kraft. Das Weihnachtskonsummonster scheint dich fast aufzufressen, der Haussegen hängt schief und gerne würdest du einfach die Koffer packen? So eine dauergestresste Grundhaltung nimmt dir leider das eigentliche Weihnachtsgefühl von Innehalten und Einkehr. Deswegen ist es so wichtig, sich selbst auch im größten Stress kleine Inseln zu schaffen.
Eine kleine Insel, die nur dir gehört und wo du das machst, was dir etwas Ruhe und Zeit zum Atmen gibt. Doch nur woher nimmst du die Zeit, um dir diese Insel überhaupt zu erschaffen? Rückzug ist das Zauberwort.
Vielleicht indem du öfters einmal "Nein" sagst...
"Nein", zu alten verstaubten Traditionen, die du nur aus Pflichtbewusstsein fortführst.
"Nein", zu lästigen Verpflichtungen, die du nur ableistet, dir aber keinen Spaß bringen.
"Nein", zum Superlativ der perfekten Weihnacht, dem tollsten Baum, dem aufwendigsten Menü und dem besten Geschenk.
Und ein großes "Ja" zu den Dingen, die für dich Weihnachten ausmachen.
Mein Tipp zum entspannten Nein-Sagen:
Um die weihnachtlichen Neins und Jas geht es auch in Silkes Neinachtskalender. In vier Mails an den Adventssonntagen gibt sie dir hilfreiche, manchmal überraschende und originelle Impulse zur geschmeidigen Ausgestaltung der Weihnachtszeit. Morgen am 1. Advent geht es los, den Link zu Silkes Neinachtskalender findest du hier.
Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem kleinen Impuls. Falls dir dieses Türchen gefallen hat, freue ich mich sehr über einen Austausch mit dir in den Kommentaren.
Dies war ein Blogbeitrag im Rahmen des Blog-Adventskalenders 2023.
24 magische Tage voller inspirierender Geschichten, kreativer Ideen und festlicher Stimmung.
Eine Übersicht aller Türchen findest du in meinem Blogbeitrag "24 Tage im Advent: Rückblick zum Blog Adventskalender 2023".
Liebe Susanne,
vor ein paar Jahren hab ich mal kleine Dankesbriefchen für die tolle Nachbarschaft in die Briefkästen rundherum gesteckt. Ich wollte das wieder machen, aber irgendwie muss dafür auch die Zeit richtig sein. Die Nachbarn sind immer noch großartig, aber irgendwie passt es nicht mehr.
Nein sagen habe ich vor langer Zeit gelernt, aber ich denke, für den Stress darf frau auch dankbar sein: Du hast ihn, weil du es für geliebte Menschen schön machen möchtest. Weil du ihnen Freude bereiten möchtest. Irgendwann sind die Kinder erwachsen, noch später die einen oder anderen Lieben verstorben - dann sehnst du dich vielleicht nach den guten alten Zeiten voller Zimt, Vanille, Glitzer und Stress!
Liebe Grüße
Steffi